Fortsetzung der Geschichte des Irans im letzten Jahrhundert

Meiner persönlichen Meinung fiel die Wahl der Bevölkerung auf Khomeini als neuer Führer des Staates, weil er einfach zu dieser Zeit da war. Eine charismatische Persönlichkeit, die wusste, wie man die Knöpfe drückt, in einer Zeit, als  Schah Reza Pahlavi als Marionette der USA , samt seinem Geheimdienst Savak, für die Bevölkerung untragbar war. Ich habe einmal gelesen, dass der wirtschaftliche Aufschwung der USA ohne das billige Öl, man sollte fast sagen “geklaute Öl” , aus dem Iran nicht möglich gewesen wäre. Die Erlöse waren genug um die Eliten des Irans zu versorgen, die Menschen hatten nichts davon abbekommen. Ein älterer Iraner sagte mit einmal, dass die hervorragenden Straßen erst die Mullahs gebaut hätten, zur Schahzeit gab es nur Dreckpisten. 

Natürlich hat ein großer Teil der Bevölkerung erst zu spät erkannt, dass die Begeisterung für Khomeini ein Irrtum war. Aber es gibt noch etliche, die ihn wie einen Heiligen verehren. Möglicherweise würde er sich im Grab umdrehen, wenn er wüsste, was Chamenei und seine Clique aus seinem Land gemacht haben.

Dies ist sein Mausoleum. Ich habe es 2012 besucht, Es liegt etwas außerhalb von Teheran im Süden. Große Besucherstöme waren vor Ort. Große Diskretion.

Kein Fotoapparat oder Handy sind erlaubt. Kein Merch zu finden. Keine T-Shirts, Tassen etc. mit Khomeinibildern.  nur heilige Schriften oder ähnliches gab es zu kaufen. Als “wir” Papst wurden, gab es Papstbier, Papstwurst usw., im Iran ein Sakrileg. Am Sarkophag kackt mir ein Taube im Flug auf den Kopf. Die umstehenden die das miterlebt haben, gratulieren  mir du diesem Glücksmoment. Empfand ich nicht so, sondern nur Ekel, welch ein Gestank. Zum Glück gibt es dort überall Wasserspender.


Aber zurück zur islamischen Revolution:

Während dieser stürmten Studenten die Botschaft der USA und brachten 66 Mitarbeiter in ihre Gewalt. Das Regime hatte diesen unerhörten  Vorgang der Studenten nicht beendet, sondern gedeckt. Eine unglaubliche Provokation, die bis heute wirkt.  Die Geiselnahme dauerte 444 Tage.  Eine Befreiung seitens eines Sonderkommandos der USA scheiterte wegen eines Sandsturms. (Jimmy Carter) . Das eigentliche Ende bescherte der US-amerikanische Deepstate durch die Vorgänge, die als “Iran Contra Affäre” in die Geschichte eingingen. 
In Nicaragua vertrieben die Sozialisten den mit den USA verbündeten Präsidenten Somoza.
Um den alten Status wieder herzustellen wollten die USA die Contras mit Geld und Waffen unterstützen, wurde vom Senat untersagt, mit der Begründung der UN Charta. Die CIA beauftragte Oliver North, einen Militäroffizier, sich etwas auszudenken. Die Idee war, dem Iran während des 1. Golfkriegs ‘Waffen zu verkaufen, der Erlös ging über die Schweiz, und damit den Contras mit den nötigen Waffen zu versorgen. Das ging so lange gut, bis die Sandinisten ein Flugzeug zur Landung zwangen und den Piloten, der viele Waffen an Bord hatte und diesen zur Aussage brachten. Damit begann die Iran-Contra Affäre.
Somit versorgten die USA die beiden Kriegsparteien Iran und Irak im ersten Golfkrieg mit Waffen. 
Für die USA war der Vorgang im Iran auch ein Verlust des Bollwerks gegen die Sowjetunion. Gleichzeitig war im Nachbarland ein Präsident an der Macht, Mohammed Taraki, der Sowjet freundlich war. Also noch ein verlorenes Land. Nicht tragbar. Der CIA spaltete die Bevölkerung in ähnlicher Manier wie 1953 im Iran, zettelte einen kleinen Bürgerkrieg an, Taraki wurde ermordet und bewaffnete die Mudschaheddin. Breschnew blieben die Umtriebe in Afghanistan nicht verborgen und startete nach geraumer Bedenkzeit eine, eigentlich kurz gedachte Militärische Intervention, um den alten Status wiederherzustellen.
Die Mudschaheddin waren aber schon so hochgerüstet, auch mit Stinger Raketen, dass aus Kurz sehr lang wurde und den unendlichen Flächenbrand entzündete.
Gleichzeitig wurde im anderen Nachbarland Saddam Hussein unter Mithilfe der CIA an die Macht gebracht. Der erledigte noch ein paar unliebsame Politiker aus der Barth Partei und überfiel 1980 den Iran. Die USA haben Ihm die Ölquellen des Irans versprochen, wenn er die Mullahs wegbombt. Hat nicht funktioniert, die Iraner hatten sich gewehrt. Trotz der Waffen aus den USA und deren aufklärerische Unterstützung vertrieben die Iraner Saddams Truppen. Aber statt es gut sein zu lassen, wollte das Mullahregime jetzt nachsetzen und den Irak einnehmen. Die hinterlassenen Minenfelder wollten die iranischen Truppen zunächst mit Mauleseln räumen. ‘Das hat aber nicht funktioniert, denn die Maulesel sind einfach stehengeblieben. Kinder mussten diese Aufgabe übernehmen. Man band den kleinen Schlüssel aus Kunststoff um den Hals und sagte ihnen, falls sie getötet würden, hätten sie den Schlüssel zum Paradies schon dabei.  Zynischer gehts nicht mehr. Der Krieg wurde durch Verhandlungen beendet, 1000000 tote Iraner, 360000 tote Iraker ist die Bilanz des ersten Golfkriegs der 8 Jahre dauerte. Der Krieg wurde am 20. August 1988 ohne klaren Sieger durch die UN mit einem Waffenstillstand beendet. 
Beide Staaten hatten neben menschlichem Leid auch erhebliche wirtschaftliche Verluste.

Im Iran wird den Gefallenen bis heute gedacht.  Ich wurde in Yazd einmal zu einem Gottesdienst geladen. Die Wände waren gepflastert mit Bildern der Getöteten aus der Stadt. Auf meine Frage ob dieser Anblick nicht die Wut auf den Aggressor festigt, bekam ich zur Antwort, dass es darum gar nicht ginge. Man wolle nur diese Menschen im Herzen behalten.

Mit diesen Worten der Versöhnung beende ich das Nachwort.

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