Im Westen Naryns geht es über selbigen in die Schlucht gesäumt von rotem Fels.

Im Westen Naryns geht es über selbigen in die Schlucht gesäumt von rotem Fels.

Von hier bis zur Passhöhe sind es gut 60 km.

Unerwarteter weise treffe ich im höheren Bereich auf zahlreiches Jurtenleben. Hier aber gut eingerichtet mit Hollywoodschaukel und Volleyballfeld. Manche sogar mit Zaun und Plastikpalmen.

Pferde haben sie alle, und verkaufen an der Straße den Kumys, die vergorene Stutenmilch. Hat ich vorher noch etwas Bauchgrimmen, ist dies nach dem Verzehr wie weggeblasen. Kumys soll eine antibiotische Wirkung haben.

Ich wurde sogar eingeladen beim Melken zu zuschauen.  Jedes Pferd wird individuell vorbereitet. Meist wird ein Fohlen kurz angelegt, dass die Milch fließt, Es gab auch 2 Pferde, die wurden am Körper hinter dem Vorderbein gestreichelt, dann hob die Stute das Bein und eine Seilschlinge wurde übers Knie gelegt. So musste es den Melkvorgang auf 3 Beinen stehen. Das Ganze macht aber einen entspannten Eindruck. Ich wurde bloß ermahnt hinter den Pferden mit deutlichem Abstand zu sein.

Die Stuten werden nicht ausgemolken, die Fohlen sollen ja auch was kriegen. So gewinnt man pro Pferd etwa 1-1,5 Liter Milch. So erklärt sich auch der verhältnismäßig hohe Preis für Kumys von ca. 1,40€

Ganz unten im Tal durchquere ich eine Steppenlandschaft und ich erkenne in der Fern große Tiere. Ich lasse mein Rad stehen und nähere mich. Ich trau meinen Augen nicht.

Kamele, die müssen wild sein, denn hier ist weit und breit kein Haus oder Hof. Ich bleibe auf Abstand, es heißt wilde Kamele können recht grantig werden.

Und dann taucht er auf, der Issyk Kul. Übersetzt: „Heißer See“, denn er friert im Winter nicht zu. Angeblich wegen warmer Quellen im See.

Der Issyk Kul ist fast ein Meer. Knapp 12-mal so groß wie der Bodensee über 800m tief. Entstanden als die beiden Gebirgszüge im Süden und Norden gefaltet wurden. Der Spalt wurde von den heute 80 Flüssen gefüllt. Es gibt aber keinen Abfluss. So ist er ein Brackwassersee mit erhöhtem Salzgehalt. 30 % des Ufers sind Sandstände, so ist er eine Urlaubsregion für Kirgisen und dem nahen Kasachstan. Noch ist es nicht so weit, das Wasser hat erst 14,5 Grad. 20 Züge mussten sein.#

An der langen Uferstraße gibt es Behälter für Kunststoffflaschen. Es gibt tatsächlich einen Recyclingbedarf zugunsten der Herstellung von Kunststofffenster. Arme Leute sammeln auch Flaschen gegen Geld. Den Erlös hab ich! vergessen, war aber sehr überschaubar.

Als ich den Tosorfluß überquere stichts schon ein wenig, da ich gleichnamigen Pass nicht überqueren kann. Mit seinen 3900m bin ich einen Monat zu früh. vor vier Jahren hab ich ihn überfahren, den kein Pkw queren kann, ein Highlight damals.

Als ich den Tosorfluß überquere stichts schon ein wenig, da ich gleichnamigen Pass nicht überqueren kann. Mit seinen 3900m bin ich einen Monat zu früh. vor vier Jahren hab ich ihn überfahren, den kein Pkw queren kann, ein Highlight damals.

Irgendwo dort ist der Übergang

Dann probiere ich salzig eingelegte Paprika, die sind wohl schon sehr alt und ich fang mir eine grauslige Magen- und Darm Verstimmung ein. Ich schlepp mich nach Karakol, miete mich ein, um mich zu erholen.

Korakol wurde 1864 von Kosaken als Garnisonsstadt gegründet. Davon zeugen noch die kleinen Häuschen mit viel Farbe, die teilweise auch verfallen.

Nach 3 Pflegetagen wage ich einen Fußmarsch Richtung Berge.

An sich ist Karakol eine Hochburg de Bergwanderns mit guter Infrastruktur.

Ebenfalls unweit hier ist die Goldmiene von Kumtör. Diese hat bis vor kurzem eine kanadische Privatfirma ausgebeutet, doch hat Kirgistan diesen Vertrag nicht verlängert und versucht das jetzt selbst. Ende der 90er stürzte ein LKW mit Zyanid in eine Schlucht und verursachte eine Umweltkatastrophe. Dies war der Beginn einer Umweltbewegung.

Die russisch-orthodoxe Dreifaltigkeitskirche ist ganz aus Holz.

Ich hatte die Gelegenheit einen Gottesdienst beizuwohnen, sogar hinter dem Männerchor zu stehen, tolle Musik. Die Kirchenboden war mit Stroh ausgelegt.

Ende 18 Jahrhundert haben sich Durganen angesiedelt, chinesische Moslems und haben 1910 eine Moschee aus Holz gebaut, die gar nicht recht wie eine Moschee ausschaut.

Abschließend noch auf dem Viehmarkt, dort werden fast ausschließlich Schafe gehandelt. Es ist wie ein langer Gang an dessen Seiten die Anbieter stehen und dazwischen die potenziellen Käufer.

Jetzt fühle ich mich wieder kuriert und breche auf Richtung Nordost, die kasachische Grenze ist nur 100km entfernt.

Ade Karakol und mein tolles Guest House.

Lieber Mitreisende(r) bitte beachtet auch die Rubrik Der gute Zweck

Categories:

Tags:

One response

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner