Ich habe meinen Flug so gewählt, daß ich in Istanbul knapp 8 Stunden Aufenthalt hatte. Mittlerweile ist auch der Flughafen Sabiha Göcken ans Metronetz angeschlossen. Die U-Bahn benötigt 1 Stunde   zum Bosporus. In der Istanbul card sind auch die Fähren inbegriffen. Ein Grund meines Aufenthalts ist ein Besuch der Süleyman Moschee und der Blick von dort.

Teheran Ankunft IKA 

Ein Visa wird für EU Bürger benötigt, jedoch keine wunderschöne Riesenbriefmarke, sondern ein “e-Visa”. Es gibt am Flughafen keinen Einreisestempel, was mich sehr nervös gemacht hat. Was bei der Ausreise? Diese Frage hab ich mehreren Beamten gestellt. Die immer gleiche Antwort: ich bin im System. D.h. mein Ausweis ist sauber.

Ob das bei einer evtl. Einreise nach Israel nützt?

Wohin damit Habe ich bei meiner ersten  Iran Reise vor 13 Jahren für 1€ 20 000 Rial bekommen,  sind es heute 600 000. Ursächlich ist nicht nur das Regim, sonder auch die Embargopolitik der USA und Ihrem Anhängsel Europa, Embargos haben noch nie die Politik des Betroffenen Staates geändert, ( mögliche Ausnahme war die 30jährige Embaropolitik gegen Südafrika während der Apartheid ).  Man  treibt die Staaten lediglich in die sture Nationalität, was die Katastrophe nur verschärft. Henne und Ei. Betroffen ist immer die ärmere Bevölkerung, deren tägliches Leben noch teurer wird. Und unsere Wirtschaft betrifft es auch.  Z.B. die Flotte der Iran Air ist steinalt und hätte diese gerne mit einer neuen Airbus Flotte ersetzt.  Die ältesten Airbus Maschinen sind 40, der Schnitt 27 Jahre.

Mit dem VIP 🚌 nach Shiraz, das sind knapp! 1000 km, und im ganz süßen 7Hostel eingemietet.  Mit Jalal dem Hostelier und seiner Frau verstehe ich mich auf der Stelle. Ferner sind eine allein reisende Türkin und ein alleinreisender Kuwaiti anwesend. Beide Nationen benötigen kein Visum.

Mit dem VIP 🚌 nach Shiraz, das sind knapp! 1000 km, und im ganz süßen 7Hostel eingemietet.  Mit Jalal dem Hostelier und seiner Frau verstehe ich mich auf der Stelle. Ferner sind eine allein reisende Türkin und ein alleinreisender Kuwaiti anwesend. Beide Nationen benötigen kein Visum.

Shiraz 

Das Herz des Sightseeings ist die Nasr al Molk Moschee mit dem bunt verglasten Gebetsraum. Heute mit dem Besuch eines Mädchenklasse die sich verhüllt müssen aber lustig und laut sind.


Die Kleiderordnung hat sich geändert. Noch vor 5 Jahren war dieser Anblick undenkbar.  Die Revolution der Frauen hat Spuren hinterlassen.  Der Preis war sehr hoch. Alle Menschen, mit denen ich gesprochen habe, sind sich einig.  Der Schlüssel der Veränderung sind die Frauen.  Auf dem Land ist das anders, wo jeder jeden kennt. Dort wird ein Ausbrechen aus Traditionen und Zwängen noch eine Weile warten müssen. So die Aussage eines Lehrers.

Die Mullahs haben sich was anderes einfallen lassen. Frauen dürfen nicht mehr öffentlich singen.

Der Vakilbazar aus dem 18 Jh. ist mit seinen 225m Länge nicht besonders lang, jedoch eröffnet sich ein Innenhof mit einem wunderbaren Kaffee, wo ich gerne warte, um einen der begehrten Plätze zu ergattern. Es ist ein verhältnismäßig warmer Tag heute: 22 Februar.

Vakilbazar

Ein sehr spezieller Ort: Das Shah Cheragh Heiligtum. Es ist der 3. heiligste Schrein der Schiiten im Iran. Von außen hübsch mit seinen Knospen Förmigen Kuppeln, entpuppt es sich innen als sehr ausläufiges Areal. Im ganzen Iran kostet jeder Eintritt 1 000 000 Rial, nur das Heiligtum ist frei. Dafür bekommt man zwangsweise seinen eigenen Guide. Für mich wurde der wahrscheinlich älteste 25 jährige des Irans abgestellt. Immerhin, die Führung war umfangreich und dauerte 45 Minuten.  Die wesentlichen Räume sind komplett aus kleinen Spiegeleckchen ausgekleidet, in denen sich nichts konkretes widerspiegelt. Es gibt nichts, was keine Bedeutung  hat. Zum Abschied wurde gleich noch überhäuft mit Islambroschüren, und einer Misbaha, der Rosenkranz-ähnlichen Gebetskette mit den 99 Perlen in Kunststoff versteht sich.


Zu erwähnen wäre noch der Eram Garten mit seinem Palast, der nicht zu besichtigen ist. Jedoch ist der riesige Garten ein Botanischer für die Artenvielfalt an Bäumen.

In Shiraz lebte im 14 Jh der Dichter Hafis, der auch heute noch von der Bevölkerung außerordentlich verehrt wird. Er besang die Liebe und den Wein als mystische Gottesgeschenke und damit seine Liebe zu Gott. Ob die Mullahs ihn ebenso verehren? 

Jedenfalls ist der Besucherstrom im Garten seines Mausoleums gewaltig.

Auch hier werde ich wieder von jungen Menschen angesprochen.  Der Tenor ist oft der gleiche. Der Frust, ja, Haß auf die Regierung ist gewaltig und eine Perspektive auf ein gutes Leben nicht in Sicht.  Emigration heißt das Wort.  Es kommt mir vor wie der Ausverkauf einer gut ausgebildeten Generationen.  Wie traurig.

Geld wird nicht nur in Exchangeshops gewechselt, sondern auch von autorisierten Personen auf der Straße. Kein Überfall, kein Diebstahl, der Iran ist ein sicheres Reiseland. Ich habe auf dieser Reise 2 alleinreisende Frauen getroffen, die hatten keine Probleme. 


Nach 2 Tagen und 3 Nächten wird mein nächstes Ziel Persepolis sein. Jedoch ist die einzige Straße in die Richtung ein stark befahrener Highway und ich entscheide mich, mit einem Minibus in einen Ort namens Marvadasht zu fahren. Das sind in der Regel der Mercedes O309, der vor 40, 50 Jahren auch bei uns als kleiner Schulbus im Einsatz war. Darin werden außer Menschen noch viele andere Dinge transportiert.  Mein Fahrrad ist auf dem Dach.

 Im Dorf gehe ich noch essen, es ist ein einfaches Restaurant,  wo ich schir mit rotem Teppich empfangen und verkößtigt werde, und mir beim bezahlen wollen mitgeteilt wird, dass jener Herr (Fingerzeig) schon erledigt hat, das könne ich ruhig annehmen, der hättet Geld genug.

Am Ortsausgang wird Obst und Gemüse im üppigen Stil verkauft. Auch dort werde ich mit 2 Orangen beschenkt. 

Persepolis

Persepolis war die Hauptstadt des Achämenidenreichs im antiken Persien. Gegründet wurde sie etwa im 6. Jahrhundert v. Chr. unter König Dareios I. und diente als Zeremonial- und Regierungssitz. Die Stadt wurde prachtvoll gestaltet, mit beeindruckenden Palästen, Tempeln und kunstvollen Reliefs, die die Macht und Kultur des Perserreichs widerspiegelten. Persepolis war ein Symbol für die Größe und den Reichtum des Achämenidenreichs.
Der Niedergang begann im Jahr 330 v. Chr., als Alexander der Große die Stadt eroberte. Nach der Eroberung wurde Persepolis geplündert und teilweise zerstört. Die Stadt verlor ihre Bedeutung und wurde im Laufe der Zeit verlassen. Es wurde mit der Zeit von der Natur überwuchert. Heute sind die Ruinen von Persepolis eine wichtige archäologische Stätte und ein Zeugnis der antiken persischen Kultur.

Ich fahre bei Regen in Richtung der Grabstätte Naqsch-e Rostam und entdecke ein kleines Wäldchen zum Nächtigen. Das ist nicht ganz einfach, denn ich muss nach einer Brücke in die kleine Schlucht, und auf der anderen Seite wieder hinauf. Es regnet die ganze Nacht. 

Die lehmige Erde ist aufgeweicht und hat sich in Schlamm verwandelt und ich benötige 2 Stunden um Fahrrad und Gepäck die 300 Meter zurück zur Straße zu bewegen. 

Es regnet unentwegt weiter. Es sind nur 6 km zur Ausgrabungsstätte. Es stellt sich heraus, dass mein Regenumhang nicht dicht ist, und ich komme bis auf die Haut durchnässt und kalt an. Ein Mitarbeiter bemerkt dies und führt mich in ein Zimmer. Die Elektroheizung wird auf maximum aktiviert, meine Kleider gereinigt und aufgehängt, ich bekomme Tee und Essen, kann mich schlafen legen. 

Nach 3 Stunden ist alles getrocknet und begebe mich zu den Felsengräbern.

Nascht-e Rostam ist eine beeindruckende Felsengräberstätte in Iran, die sich in der Nähe von Persepolis befindet. Es handelt sich um eine Reihe von vier großen Felsengräbern, die in den Felsen gehauen wurden und zu den bedeutendsten archäologischen Stätten des alten Persiens gehören. Die Gräber sind kunstvoll mit Reliefs und Dekorationen verziert, die Szenen aus der Mythologie, dem Leben der Könige und symbolische Darstellungen zeigen. 
Begraben ist dort Dareios. Dareios’ Nachfolger Xerxes I. (486–465 v. Chr.), Artaxerxes I. und Dareios II. ließen in dieser Felswand ebenfalls Grabmäler errichten, die größtenteils genaue Kopien des Grabes von Dareios I. sind, jedoch mit einer jeweils unterschiedlichen Anzahl an Grabkammern und darin enthaltenen Sarkophagen.

Man beachte das Verhältnis der Gräber zu Besucher

Kurze Geschichte über dareios:

Dareios der Große, war einer der bedeutendsten Könige des Perserreichs. Er regierte von 522 v. Chr. bis zu seinem Tod im Jahr 486 v. Chr. und festigte das riesige Reich, das sich von Indien bis Ägypten erstreckte. Dareios war bekannt für seine Verwaltungsreformen, die Einführung eines einheitlichen Steuersystems und die Errichtung eines effizienten Verwaltungssystems. Er baute die berühmte Königsstraße, die verschiedene Teile des Reiches verband, und ließ den berühmten Palast in Persepolis errichten. Dareios führte auch den berühmten Krieg gegen die Griechen, der in der Schlacht bei Marathon gipfelte. Seine Herrschaft trug maßgeblich dazu bei, das persische Reich zu stabilisieren und zu erweitern


Es ist mittlerer Nachmittag und ich breche auf zu meinem nächsten Etappenziel Kerman auf. Das sind gute 500km. 

In einem Dorf hab ich noch eingekauft, mein dreckiges Fahrrad wurde entdeckt und gleich zu einem Schlauch entführt und auf Hochglanz gebracht. 

Ich nutze fast ausschließlich maps me zur Navigation, da man offline navigieren kann und auch jeder Pfad vermerkt ist. Man muss nur darauf achten, wohin die App einen in der Fahrradmodus schickt. So dieses mal. Ich wurde durch eine Schlucht auf eine Hochebene (über 2000m) geschickt, ohne Asphalt und keine Menschen. Sehr schön, aber nachts mit Frost.

Die vielen Obstbäume schauen komplett tot aus, jedoch einmal die Rinde weggeschabt überzeugt mich vom Gegenteil. Es ist halt noch Februar.

Nach knapp 300km komme ich in Shar e Babak an. Natürlich Einkaufen und Essen gehen, die Menschen sind nett bis liebevoll wie überall. Nur das Wetter mag nicht mehr trocken sein.

Ich finde eine offene Überdachung, stelle mein Zelt auf und verkrieche mich alsbald im Schlafsack. Es ist 19.30 und es hat schon jetzt -2°C. oje. Es klopft ans Zelt, ein junger Mann steht draußen und kommuniziert mangels Englischkenntnisse via Google Translator mit mir. Er hat ein Kaffee in der Nähe und ich möge sein Gast sein. Nach etwas Zögern gehe ich mit und schaue mir das erstmal an. Es ist eine Wellblechbaracke, die er selbst geschmackvoll als Shisha Bar umgebaut hergerichtet hat. Das Beste: Es ist wunderbar warm und ich ziehe um. Die Heizquelle ist ein großer offener Gasbrenner. Er kann sich aus den geringen Einnahmen nur über Wasser halten, weil das Kaffee auch seine Wohnstatt ist.  Frühstück gibt’s auch noch, aber von einer Spende meinerseits will er nichts wissen, er wäre böse wenn ich Geld hinterlassen würde. Welcome in Iran.

Das Wetter ist so scheußlich daß ich beschließe den Bus für den Restweg nach Kerman zu wählen. Das ist gut so, denn auf dem Pass nach Rafsanjan herrscht wildes Schneetreiben. Neben mir sitzt Sharazade die mir ihr Beziehungsleben ausbreitet. Iraner haben die selben Themen und scheitern an denselben Mechanismen wie wir. 

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